Die Elsaß-Tour , 9.-12.September 2015                  Kurz unterhalb des Col du Calvaire.  Blick nach Osten in Richtung Schwarzwald

In diesem Jahr traute ich mich tatsächlich, die Seeheimer RadzFatz-Gruppe ins Elsaß zu begleiten - allerdings nur für drei Tage ! Und das war auch gut so, denn im Tourenprogramm standen doch einige Schwierigkeiten, die meine relativ bescheidene Vorbereitung in diesem Jahr überfordert hätten. So aber konnte ich die drei Tage gut überstehen und auch dank des wunderbaren Wetters wurden es für mich drei sehr schöne Tage in herrlicher Berglandschaft.


Unser Stützpunkt war in Wintzfelden, einem kleinen Ort südlich von Colmar. Der Ort lag im hinteren Teil eines Talkessels, so dass man nur drei Möglichkeiten hatte, die Tour zu beginnen: Entweder über den Col du Firstplan (719 m) oder über den doch recht schwierigen Col Le Markstein (1.183 m) oder aber hinaus in die Ebene, um die Berge südlicher oder nördlicher zu erobern.


Tour 1 (Meine Tour 1) am Mittwoch):

Bei meiner Ankunft am Mittwoch Nachmittag war die Gruppe natürlich bereits unterwegs und es war verabredet, dass ich ihnen entgegenfahre. Das hiess in diesem Fall, dass ich zum Le Markstein hoch musste. Kurz unterhalb des Col trafen ich auf die abfahrenden Seeheimer. Nach kurzem Hallo entschloss ich mich, die letzten 2 Km bis zum Col noch durchzufahren, um danach direkt wieder umzukehren. Oben angekommen hatte ich 25 km auf dem Tacho, so dass bis ins Hotel nur 52 km wurden. Allerdings bei ca. 1.200 Höhenmeter. Für mich recht ordentlich.



Nach vollbrachten Taten traf sich die Gruppe auf der Hotelterrasse zur lustigen Après-Tour. Es gab viel zu erzählen und das Panorama bei traumhaftem  Wetter  war einfach grandios. Genau das, was müde Radfahrer brauchen:

Entspannen in einer „pastoralen“ Umgebung.


Das Hotel hatte eine sehr gute Küche und so wurden wir abends - soweit ich das für drei Tage beurteilen kann - sehr gut im Rahmen der Halbpension bewirtet. Die Weinkarte war gut bestückt und so war alles für gute Gelingen des Nebenprogrammes angerichtet.

Tour 2 am Donnerstag

Der Donnerstag sollte es in sich haben. Zweimal den Col du Firstplan, dann hinter Munster hoch zum Collet du Linge (975m) auf die Route des Crêtes. Die 15 Kilometer bis zum Col de la Schlucht (1258 m) machen richtig Spaß. Eine wunderschöne Landschaft zum Radfahren. Die Abfahrt nach Munster ist ebenfalls das reinste Rad-Vergnügen, wobei man vor lauter Panoramablicken schon noch auch auf die Straße schauen sollte.


Die 2. Überquerung des Col du Firstplan habe ich in sehr unangenehmer Erinnerung, denn das war für mich an diesem Tag Masochismus pur. Aber als Belohnung gab es die Abfahrt ins Hotel, und ein frisches Panaché „danach“ hat schon so manche Schmerzen geheilt - besonders, wenn sie überstanden waren.   


Auf besonderen Wunsch eine Mitfahrers zeige ich an dieser

Stelle das folgende Bild ! Sollte das etwa eine Anspielung auf mein Bergauf-Tempo sein ?!

Tour 3 - Abschlusstour am Freitag

Der letzte Tag war für entspanntes Radeln bestimmt. Allerdings mussten wir erneut wieder über den Col du Firstplan, um nach Colmar und weiter in die Weinhänge zu kommen. Vor Colmar entschieden wir nach mehreren Abstimmungen eine Stadtbesichtigung einzulegen und der Altstadt Colmars einen Besuch abzustatten. Trotz einiger unklarer Wegführungen (Fußgänger Unterführung !)  gelang uns der Ausflug und wir konnten im Zentrum am Rande eines Flohmarktes unsere Pause zelebrieren.


Weiter ging es nach Eguisheim, einem zwar touristisch durchgestilten Postkartenidyll, aber es ist auch ein Ort, der an schönen Tagen zum Träumen einlädt. Wir hatten dafür ein kleines Café am Rande des Trubels ausgesucht.


Über kleine Radwege und durch malerische Wein- Landschaf-ten ging es dann zurück, zuerst einmal bis Soultzmatt, ca. 3 km vor Wintzfelden. Natürlich liessen wir uns zu einer weiteren Pause verführen, um noch einmal Idylle zu tanken und um die Einstellung „der Weg ist das Ziel“ zu betonen.


Eine ganz andere Tour fuhren derweil Edgar und Michael ! Als Norddeutscher durfte Michael natürlich nicht zurück kommen, ohne auch den Ballon d’Alsace erobert zu haben ! Dies beseutete von unserem Stützpunkt aus schon eine längere Anfahrt. Zusammen mit Edgar erlebten sie ihre eigene Königsetappe und als Sahnehäubchen fuhren sie noch einmal über den Col du Platzerwasel, Munster und den Col du Firstplan zurück.


So war eine verkürzte  Radwoche für mich zu einem sehr schönen Tourenerlebnis mit vielen netten Erinnerungen geworden.

Links das Profil der
Königsetappe von Edgar und Michael