Peter Nies gewinnt das 6.Claus-Koepke-Gedächtnispokal und wird Vereinsmeister des  SK 1980 Gernsheim 2016

Das Vereins-Open des SK 1980 Gernsheim fand in diesem Jahr nicht im Vereinslokal sondern im Bürgerhaus Allmendfeld, Raiffeisenstr.1, 64579 Gernsheim-Allmendfeld  statt. Die fast familiäre Atmosphäre dieses Turniers verlor sich zwar etwas in der großen Halle des Bürgerhauses,  die Spielbedingungen waren aber ideal. Nachteilig für interessierte Spieler war nur, dass das Spiellokal eigentlich nur per Auto (oder Fahrrad von Gernsheim aus) zu erreichen war, zu abgelegen für einen regelmäßigen Linienverkehr liegt Allmendfeld zwischen Gernsheim und Bickenbach.

Turniermodus war 5 Runden Schweizer System, Bedenkzeit: 2 Std. für 40 Züge plus 30 Minuten Rest pro Spieler und Partie,
DWZ- und Elo-Auswertung (Teilnehmer benötigen FIDE-ID)

Die Teilnehmerliste enthielt 30 Spieler, wobei letztlich 27 Spieler auf der Ziellinie gewertet wurden.  Mit dem Endergebnis von 3,5 aus 5 Partien (+3,=1,-1) konnte ich mich von Platz 7 auf der Setzliste auf Platz 6 vorarbeiten. Ein für mich gutes Ergebnis, das natürlich etwas von dem schnellen Remis in der Schlussrunde gegen den Turniersieger Peter Nies profitierte.

Abgesehen von leichten Startschwierigkeiten in der 1. Runde und schlechtem Spiel gegen Jens Will war ich auch mit meinen Partien relativ zufrieden.  Alle Ergebnisse können nachgelesen werden unter:  Link zur Gernsheimer Turnierseite

Meine Partien können hier nachgespielt werden:  MeinePartien_Gernsheim_2016

Der Schachklub Lorsch richtete zum erstenmal seine Stadtmeisterschaft als kleines kompaktes Open-Turnier aus.

Die Spielbedingungen im Giebauer Haus in der historischen Altstadt von Lorsch waren ideal., allerdings war die Lärmkulisse für Schachspieler durchaus anstrengend. Zum einen beklagte sich ein kräftiger Hund mehrfach und lautstark darüber, dass er zum Turnier nicht zugelassen wurde, zum anderen brachte sich die benachbarte Kirche durch tonfreudiges aber auch lautes Geläut überdeutlich zu Gehör. Aber in der kleinen Gemeinschaft der Schachspieler (21 Teilnehmer) gab es dadurch kein Gemecker, alle lieferten brav ihre Ideen auf den 64 Feldern ab und liessen sich nicht durch diese Nebengeräusche stören.

Da ich nur eine Anfahrt von 15 km von Seeheim-Jugenheim hatte, konnte ich auch mittags zwischen den Runden nach Hause fahren und in bekannter Umgebung kleine Verschnaufpausen einlegen. Das Turnier hätte eine größere Teilnehmerzahl verdient, zumal es ausreichend Preise gab. Von Platz 10 der Setzliste gestartet, landete ich mit drei Punkten auf dem 6. Platz und konnte dank des Doppelpreis-Verbots sogar noch den Seniorenpreis von 40.- € mitnehmen.

Einzelheiten des Turniers können auf der Homepage nachgelesen werden:  http://www.sc1970lorsch.de/?page_id=2134

Sieger wurde Dr. Vladimir Podat vom SV Handschuhsheim mit 4 Punkten und einem Vorsprung von nur 0,25 Punkten in der Sonneborn-Berger Wertung vor Stefan Groll vom SC Untergrombach. Dritter Fedor Dushatskiy mit 3,5 Punkten. Diesen Platz hätte ich erreichen können wenn ich in der letzten Runde gegen eben diesen Gegner gewonnen hätte. Leider fehlte mir der entscheidende Durchblick in dieser Partie gegen Fedor Dushatskiy (2174) vom  SV Rochade Neuenstadt. Auch in der 2. Runde gegen den friedfertigen Johannes Esterluss wäre am Ende mehr drin gewesen. Aber ich muss das Remisangebot ja nicht annehmen, also scheine auch ich etwas zu friedfertig zu sein.

In der Partie Reinhardt,Ralph (1915) - Cors,HF (1823) [E12] konnte ich in der 4. Runde von einem Fehler meines Gegners profitieren und brauchte mich nicht mehr im Springerendspiel mit einem Mehrbauern zu quälen.

46.Dxe5?? Darauf hatte ich gehofft. Nach fast vier Stunden entscheidet diese letzte Unaufmerksamkeit.

[46.Dxf1 Die beste Chance für Weiß. 46...Sxf1+ 47.Kg2 Sd2 48.Kf2 Se4+ 49.Kf3 Sg5+ 50.Ke3 h5 51.g4 g6 52.Sg2 (52.Kd3 Kg7 ) 52...hxg4 53.hxg4 Kg7+/= und der Gewinn ist nicht trivial, wenn überhaupt möglich]

Meine Partien können hier nachgespielt werden:

Meine Partien in Lorsch 2016

Alles in allem hat es Spass gemacht und für meine Spielstärke gab es interessante Gegner. Bleibt zu hoffen, dass die 2. Auflage im nächsten Jahr mehr Zuspruch findet.

Das kleine Januar-Open  in Gernsheim scheint für mich ein gutes Pflaster zu sein. Nach meinen guten 3,5 Punkten im letzten Jahr schaffe ich diesmal 3 Punkte gegen eine kämpferisch eingestellte starke Gegnerschaft. In der letzten Runde hatte ich sogar  die Chance, gegen den späteren Zweiten, Robert Mazurek, zu gewinnen und mich damit selbst unter die ersten drei der Tabelle zu spielen. Aber es sollte nicht sein, ich glaubte meinem Gegner und nahm das Figurenopfer dummerweise nicht an. Damit reichte es für mich auch „nur“ für den 2. Platz in der Ratinggruppe <2000.

Das Turnier war wieder gut organisiert und mit fast 30 Teilnehmer war es auch für jede Spielstärke attraktiv. Sieger wurde FM Maximilian Müller (2282) vom SK Gernsheim mit 4,5 Punkten. Maximilian gab nur in der Schlussrunde einen halben Punkt gegen den Dritten Arkadi Syrov (2134) vom SK Frankenthal ab. Dritter wurde wie gesagt Robert Mazurek (2121)  vom  SK Gernsheim ebenfalls mit 4 Punkten allerdings mit schlechterer Buchholzwertung.

Weitere Einzelheiten finden Sie unter:  https://www.sk1980gernsheim.de/

Leider stehen hier (Stand 1.2.17) nicht die Einzelwertungen bereit.  

Max Euwe  Denkmal

Amsterdam, Max-Euwe-Platz

Hier die Stellung in meiner letzten Partie gegen Robert Mazurek (2121).

Ich hatte mit 25…e4 seinen Läufer angegriffen. Robert ignorierte diesen Angriff und zog 26. f5, was sich als grosser Bluff heraus stellt. Wir beide ssahen nach der Annahme des Läuferopfer mit 26..exd3 (!!) nur die Mattdrohungen nach der Zugfolge ..

27.f6+ Kg8  (27….Kf8 verliert tatsächlich, da damit das Feld für die Damendeckung                                 besetzt ist)

28.Dh4 Te4  !

29. Dh6 Df8 und das Mattfeld ist nachhaltig gedeckt.
                         

Auch der von Robert geplante Plan-B mit Td2-Txd3-Th3 und Matt auf h8 funktioniert nicht, er ist einfach zu langsam und Schwarz hat entscheidende Gegendrohungen in der e-Linie und auf g4.

Man sollte eben seinem Gegner nicht immer alles glauben sondern besonders ein „Geschenk“ prüfen, ob es sich tatsächlich um eine Falle handelt oder ob die gegnerische Kombination ein Loch  hat- oder die eigene !

Wie die Partie weiterging können Sie hier verfolgen:   MeinePartien_Gernsheim_2017

Trotz dieser Niederlage konnte ich mich um 30 DWZ-Punkte auf 1850 verbessern, da drei meiner Gegner mehr als  2100 DWZ-Punkte hatten , ein vierter mehr als 2000.  Hauptsache, es hat wieder einmal Spaß gemacht.

Vielen Dank an den Gernsheimer Schachklub, der bereit ist, die organisatorische Arbeit eines solchen Turniers zu leisten !