An dieser Stelle möchte ich einige Ideen zu eigenen Eröffnungsvarianten darlegen. Mein Erföffnungsrepertoire ist eher von Halbwissen als von fundierten Kenntnissen geprägt. Auf Grund meiner wenigen Turnierpartien ist es für einen ‚Schach-
Immer wieder gerate ich in Varianten, die ich eigentlich ‚kennen müsste’, da sie zu meinem Standardrepertoire gehören. Aber in Wirklichkeit kenne ich mich gerade einmal mit einer ungefähren Zugfolge aus, von den wirklichen Motiven dieser Stellung einmal ganz zu schweigen. Deshalb ist es natürlich ein gutes Mittel, immer wieder die eigenen Partien zu studieren und darin ganz objektiv nach den richtigen Plänen zu forschen.
Wie hat doch einmal ein Klubkollegen zu gesagt, nachdem ich zum wiederholten Male in einer bekannten Stellung ‚experimentierte’: „Kennst du die Variante denn immer noch nicht ?!“ Er hatte recht, denn wer ins Horn bläst, sollte schon die Noten kennen !
Damit sich einige Finger-
A03 -
B83-
Hier möchte ich jetzt eine Variante kommentieren, zu der sich eine schachspielender Troubadour der Darmstädter Szene einmal als „größter lebender Experte“ geoutet hatte ! Das war vor zehn Jahren. Ich nenne sie seit unserer burlesken Schnellpartie einfach nur die „Alaaf-
Aber sehen Sie selbst. Die Stellung entsteht nach dem 11.Zug von Schwarz, nämlich 11…Dc7. Meine durchaus bescheidene Datenbank weist hierzu insgesamt 2.171 Partien aus. Die Statistik nach ChessBase besagt,
* dass „Schwarz nur durchschnittlich punktet (44 %)
* dass es 40 % Weiß-
* dass alle Partien durchschnittliche Länge haben (sowohl Gewinn-
Die Theorie kennt eine Vielzahl von Fortsetzungen für den 12. Zug, wovon 12.Lg5 und 12.Sc3 die häufigsten sind. Auch in der historischen Allaaf-
2. Schlüsselstellung mit weißem Aufbau De1 und a3
Der bescheidene Zug 12.a3 führt zu einem ruhigeren Spiel.
Auch zu dieser Schlüsselstellung fehlen mir eigene Partien, da ich immer mit Zugumstellungen konfrontiert war, sowohl die der Gegner als auch der eigenen. Da ich die Strukturen der 6.Le2-
Partien hierzu finden Sie in der unten verlinkten Partienliste in der Partie: ===============> 2.Schlüsselpostion -
In der Partie A.Shirov-
1. Schlüsselstellung mit weißem Aufbau De1 und Tad1.
Die erste Schlüsselstellung wird nach der Entwicklung der weißen Dame nach e1, dem Abtausch des zentralen Springers e4 sowie dem Vorstoß b5 erreicht. Weiß kann jetzt mit
12.Td1 (1. Schlüsselstellung) oder mit
12.a3 (2. Schlüsselstellung) reagieren
Da ich keine eigenen Partien zum ersten Abspiel habe, zeige ich einige Partien, die teilweise auch G.Kasparow in seinem Buch ausführlich kommentiert hat. Die Kommentare fehlen hier allerdings.
Partien hierzu in der unten verlinkten Partienliste in der Partie:
===============> 1. Schlüsselstellung -
Katalanische Missverständnisse
Immer wieder gerate ich in der Eröffnung als Schwarzer in Katalanische Verhältnisse, die eine Mischung aus Damengambit, Englischer Eröffnung, Nimzo-
Dies sollte nun anders werden. Nach meiner Partie gegen Hermann Schrems in Séléstat, die wiederum ein Beispiel war von „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“, möchte ich einen erneuten Versuch versuchen, die Abspiele des Geschlossenen Katalanischen Systems besser zu verstehen. Ausserdem fiel mir zufällig eine DVD von Sergey Tiviakov „No fear of 1.d4 – Vol 1.“ in die Hände, auf der der GM für Katalanisch den Zwischenzug Lb4+ empfiehlt. Nach Ld2 und dem Rückzug des Läufers nach e7 entsteht das Geschlossene Katalanische System. Natürlich bleiben immer noch Stellungen, die eher dem Damen-
Zur Erinnerung: Grundsätzlich wird eine Eröffnung als „Katalanisch“ bezeichnet, wenn Weiß die zwei Bauernzüge d4 und c4 macht, sowie seinen Königsläufer fianchettiert, also g3 spielt. Danach zerfällt das Spiel in die folgenden drei Hauptvarianten:
1. Katalanisches Gambit 1. d4 d5 2. c4 e6 3. Sf3 Sf6 4. g3 dxc4.
2. Modernes System 1. d4 d5 2. c4 e6 3. Sf3 Sf6 4. g3 Le7 5. Lg2 0-
3. Geschlossenes System 1. d4 d5 2. c4 e6 3. Sf3 Sf6 4. g3 Le7 5. Lg2 0-
Oder 1. d4 d5 2. c4 e6 3. Sf3 Sf6 4. g3 Lb4+ 5. Ld2 Le7 6.Lg2 0-
Thema hier soll das Geschlossene System sein, das ich bisher am häufigsten gespielt habe. Die weitere Zugfolge hängt auf vom persönlichen Geschmack ab, wobei auch Unstimmigkeiten zwischen den verschiedenen Kommentatoren hinzukommen. So empfehlen zum Beispiel einige die Aufstellung mit schwarzem Damenspringer auf d7, andere ziehen das Feld a6 vor. Ebenso kann je nach Stellung der Lc8 nach b7 oder a6 gezogen werden. Hier eine Regel aufzustellen, ist äusserst schwierig.
Als Leitpartie möchte ich meine Partie gegen Hermann Schrems vom diesjährigen Turnier in Séléstat benutzen, die in den Kommentaren Möglichkeiten und Beispiele aufzeigt. Diese Partie wurde von meinem Gegner sehr konsequent geführt, wobei er natürlich von meinen ‚Missverständnissen’ optimal profitieren konnte.
Die gesamte Partie einschliesslich aller Beispielvarianten können Sie HIER nachspielen.
Ausserdem können Sie die Druckversion als pdf-
Das linke Bild gibt in etwas meine Stimmung wider, wenn ich als Weißer gegen Sizilianisch spielen muss ! Mir scheint, meine Figuren lassen den Chef im Stich und amüsieren sich am Strand, während sich der König alleine dem gegnerischen Team stellen muss. Vielleicht vergrabe ich ihn deshalb so gerne im Eckfeld auf h1, auch wenn es in dieser Variante sogar absolut thematisch geschieht. Aber der Reihe nach.
Das Buch „Sizilianische Geheimnisse“ von John Emms (Everyman Chess) gibt einen guten und schnellen Überblick über die Mega-
ECO-
Da viele Partien durch Zugumstellung in das Scheveninger-
Alle diese Feinheiten werde ich auch wohl zukünftig nicht verstehen, aber hier geht es mir auch nur um das allgemeine Verständnis der Le2-
Die obige Ausgangsstellung (B83) lässt für Schwarz zwei wichtige Alternativen zu:
1. Klassisches Scheveninger System mit 6…a6
2. Verzicht auf a6 und weitere Entwicklung mit Sc6, Le7 und e5. („Neo-
G.Kasparow schreibt in seinem Buch (s.0. S.149), dass A.Karpow dieses Abspiel immer zu verhindern wusste.
Ich möchte hier nur auf das Klassische System mit 6…a6 eingehen und einige Motive aufzeigen, so wie ich sie verstanden habe.
Dabei bediene ich mich der Einteilung von G.Kasparow in seinem Buch, der die folgenden Stellungsmotive in Schlüsselpositionen einteilt. G.Kasparow benutzt dabei den Begriff tabyia. („An opening position reached by more or less standard moves which is the starting point for various alternative moves or serious investigation.“).
Es ist schwierig, alle diese Feinheiten korrekt zu entscheiden -
3. Schlüsselstellung mit weißem Aufbau a4
Mit der Zeit ging Weiß dazu über, den Vorstoß b7-
Dies führt zu der 3. Schlüsselstellung, nämlich zu den Stellungen mit a4. Weiß kann dann imer noch entscheiden, ob er das Damenmanöver De1-
Die Schlüsselstellungen zu a4 kam im 1. und 2. Match um die Weltmeisterschaft zwischen Karpov und Kasparov mehrmals vor. Es ist bestimmt interessant, diese Partien nachzuspielen.
===============> 3.Schlüsselstellung mt a4
Damit aber genug der fremden Partien, es ist natürlich viel lehrreicher, die Stellungsmotive an Hand der eigenen Partien zu prüfen. Das führt mich zu meiner Partie gegen Wolfgang Ebert in der Vereinsmeisterschaft 2000. Gegen Wolfgang konnte ich nie wirklich bestehen, meine Statistik sagt, dass ich in 18 Partien nur ein klar negatives Ergebnis von 5,5:12,5 erreicht habe.
Aber an diesem Tag und in dieser Sizilianischen Partie stimmte alles. Wir erreichten die obige Schlüsselstellung und nach 12…Tb8 („A flexible line“ Kasparov) zog ich 13.g4 !?. Karpov wählte an dieser Stelle 13.Te1 (5. Matchpartie 1984) und 13.Dd2 (45. Matchpartie 1984). Kasparov hält den Zug 13.g4!? für stärker und schreibt dazu in seinen Anmerkungen zur 5. Matchpartie 1984 :
„But the experience of the 1990s was to show that the most dangerous move for Black ist 13.g4!? -
Wolfgang wählte das schlechtere 17…Txa7 und ich konnte die Partie nach wenigen Zügen gewinnen. Diese Partie finden Sie ausführlich kommentiert ebenfalls in der Partienliste zum Nachspielen.
===============> Beispielpartien zu 6.Le6 in der Scheveninger Verteidigung
Nach den „Arbeiten“ zu diesem Thema bin ich gespannt, wie meine nächste B85-
Weiß verfolgt in diesen Beispielpartien seinen Plan, mit De1 und Dg3 den Köngisflügel anzugreifen und hofft, am Damenflügel nicht zuviele Federn lassen zu müssen.
Schwarz stellt sich mit Db7 (nach Ld7/b7-
Oder Schwarz schiebt diesen Vorstoß auf und zieht vorher Tf8-
Bevor ich aber zur eigentlichen Variante dieses Beitrags komme, möchte ich kurz die anderen Möglichkeiten für Schwarz darstellen. Immerhin gibt es genügend Alternativen, um den angegriffenen e-
a. 5…. f6 !
Eine der häufigsten Erwiderungen an dieser Stelle, von Fischer in der o.a. Partie gespielt und auch von seinem Gegner Gligoric im Kommentar zu o.a. Partie für gut befunden: „Es ist jedoch nicht klar, ob Schwarz irgendeinen besseren Weg zur Verteidigung des e-
Erfolg Weiß: 55 % / 3.300 Partien
b. 5…Lg4
„Die Fortsetzung mit den meisten Ambitionen.“ (Fischer, ebendort)
Erfolg Weiß: 58 % / 2.300 Partien
c. 5….Ld6
„Is there a more obvious move in the position after 5.0-
Erfolg Weiß: 58 % / 1.100 Partien
d. 5….Df6
Ein mehr oder weniger kreativer Versuch mit der Drohung Lg4. „ Aber nach 6.d4 ! exd4 7.Lg5 ! übernimmt Weiß klar die Initiative.“ (Fischer).
In den Jahren 2008-
Erfolg Weiß: 43 % / 100 Partien
e. 5….Le7 ?
Von Fischer als ‚Zitrone’ bezeichnet. 6. Sxe5 !
Erfolg Weiß: 54 % / 78 Partien
f. 5….Dd6
„Ein vernünftiger Versuch ist Bronsteins 5..Dd6 !?.“ (Fischer, ebendort)
Bei 1.700 Partien in meiner Datenbank erreicht Weiß „nur“ eine Erfolgsquote von 49%.
Mit dem Damenzug deckt Schwarz den e-
02.06.2007
Immer wenn ich als Schwarzer mit 1.f4 konfrontiert wurde, wusste ich nie, welches System ich dagegen spielen sollte. Jedesmal versuchte ich einen anderen Aufbau und letztlich musste ich schon vom 1. Zug an Schach spielen und konnte nicht auf Erlerntes zurück greifen. Dann las ich einen Artikel in der Französischen Zeitschrift Europe Echecs (Februar 2016) über genau dieses Thema. Dort wird eine Partie vorgestellt und anhand dieser Partie werden die wesentlichen Merkmale einer möglichen schwarzen Strategie erläutert.
Nach dem Studium dieses Artikels fühlte ich mich gerüstet, gegen f4-
Stellung nach den Anfangszügen:
1. f4 d5 2.Sf3 Sf6 3. e3 Lg4 4.b3 Sbd7 5.Lb2 Dc7 6. Le2 Dc7 7. 0-
Schwarz gibt das Läuferpaar auf, um den Vorstoß e5 durchzusetzen.
Die ganze Partie kann hier nachgespielt werden:
Oleg Romanishin-
Selten sieht man, dass ein weißer König auf h8 matt gesetzt wird und zwar in nicht viel mehr als 30 Zügen. Romanishin war 24 Jahre alt und wie es in den Datenbanken scheint, hat er nie wieder mit 1.f4 eröffnet !
<Kommentare sinngemäß aus der Zeitschrift Europe Echecs, Nr. 662>
Hier möchte ich jetzt eine Variante kommentieren, zu der sich eine schachspielender Troubadour der Darmstädter Szene einmal als „größter lebender Experte“ geoutet hatte ! Das war vor zehn Jahren. Ich nenne sie seit unserer burlesken Schnellpartie einfach nur die „Alaaf-
Aber sehen Sie selbst. Die Stellung entsteht nach dem 11.Zug von Schwarz, nämlich 11…Dc7. Meine durchaus bescheidene Datenbank weist hierzu insgesamt 2.171 Partien aus. Die Statistik nach ChessBase besagt,
* dass „Schwarz nur durchschnittlich punktet (44 %)
* dass es 40 % Weiß-
* dass alle Partien durchschnittliche Länge haben (sowohl Gewinn-
Die Theorie kennt eine Vielzahl von Fortsetzungen für den 12. Zug, wovon 12.Lg5 und 12.Sc3 die häufigsten sind. Auch in der historischen Allaaf-