Sofern man nicht immer nur „Speichen“ im Kopf hat, kann man in den Dentelles auch wunderbar wandern. Die Routen sind leicht zu gehen und bieten immer wieder faszinierende Ausblicke auf die Umgebung.
Blick vom „saut du loup“ nach Osten. Im Hintergrund der Gipfel des Mont Ventoux.
Und dann ging es am Sonntag endlich los:
Ein erstes Gruppenfoto und die Tour konnte beginnen.
Über die ‚neue Brücke’ von Vaison ging es an der Ouvèze entlang, Richtung Westen in die Weinfelder. Links von uns immer die Dentelles, die wir umrunden wollten.
Eine der schönsten Strecken führt zum Dorf Séguret, das weit sichtbar am Hang der
Dentelles klebt. Da „sight-
Die Fahrt führte uns in flottem Tempo hinter die Dentelles in das sehr ruhige rückseitige Tal. Die Strecke stellt keine große Herausforderung dar, aber auf dem Weg zum Col de la Chaine (476 m) gibt es immer wieder Einschnitte und mittelprächtige Rampen, so dass keine Langeweile aufkommen kann.
In Malaucène war erst einmal eine Pause angesagt und während wir bereits den erfrischenden
Panaché verkosteten, ‚sprangen’ Thomas und Wilfried schnell einmal auf dem Weg zum
Mont Ventoux zur Source du Grozeau hoch, ca. 3 km ‚warming-
Auf kleinen Wegen fuhren wir über Entrechaux Richtung Faucon, einer letzten Steigung entgegen. Vorher mussten wir aber noch die Ouvèze auf einer ebenso alten Römerbrücke überqueren wie sie am Anfang unserer Strecke in Vaison zu finden war. Dann ging es flott bergab nach Vaison, das wir zum Abschluss mit wunderschönem Rundblick auf die Dentelles noch einmal umrundeten.
Eine gelungene Einführung in die Landschaft rund um Vaison fand so nach 65 Km und
immerhin 910 Höhenmetern ihren Abschluss. Auch das Wetter hatte gehalten, mit einigen
sonnigen Abschnitten bei insgesamt aber deutlich zu frischen Temperaturen (14-
Abends klang der Tag in der „Brasserie Chez Thomas“ stilvoll aus !
2. Etappe: Auf den Spuren der Tour über den Col d’Eye (78 km, 1.190 Höhenmeter)
Montag,
3. Mai
Am Montag wurde das Wetter leider nicht wirklich besser. Als wir zur 2. Tour aufbrachen, war es etwas wolkenverhangen, mit einigen Aufklarungen aber frisch wie gehabt. Die Landschaft entschädigte uns dafür mit schönen Aussichten in Richtung Voralpen und Alpen. Panorama satt ! Axel erstaunte sich immer wieder über die geringe Verkehrsdichte: „Heinz, du hättest aber doch nicht die ganze Strecke absperren müssen !“.
Nach etwa 15 Km erreichten wir Mirabelles aux Baronnies und von dort ging es -
Eine lange Abfahrt brachte uns nach Les Pilles hinunter, ein Dorf wie ein Schwalbennest zwischen den Felsen und zerteilt von der Eygues.
An der Eygues entlang fuhren wir weiter, tiefer hinein in das Voralpenland. Natürlich standen die Lavendelfelder noch nicht in Blüte, aber dennoch: Farbe und ‚gefühlter Duft’ liessen erahnen, wie prächtig diese Farbenteppiche später strahlen würden.
In Curnier angekommen sammelten wir uns zum Fototermin am Brunnen. Eine fröhliche Gruppe im schüchternen Griff der Maiensonne !
Dazwischen Axel -
Ab
Die Abfahrt war ein wahrer Augenschmaus ! Auf glatten Serpentinen, mit dem Blick
diesmal nach Westen auf den „Chef“ im Hintergrund segelten wir auf 378 m runter,
in ein enges Felstal des Montagne des Plates. Hier quält sich die Ouvèze durch die
Gorges d’Ubrieux um dann auf ihrem Weg nach Westen durch Buis-
Foto links oben: Blick zurück in die Gorges d’Ubrieux
Foto links unten: Blick in Richtung Buis-
In Buis-
Natürlich sollte das dicke Ende noch kommen -
Doch Ende gut, alles gut, es gab keine Stürze und beim abendlichen Briefing kann man sich auch solche Momente schön reden.
3. Etappe: Feierabendtour am Fuße des Mont Ventoux, (45 km, 450 Höhenmeter) Dienstag,
4. Mai
Der Dienstag ist Markttag in Vaison. Leider spielte der Wettergott diesmal nicht mit, so dass nur halb soviele Marktstände wie üblich aufgebaut waren. Bei leichtem Nieselregen konnten wir deshalb so gar nicht den großen Charme dieses Ereignisses geniessen. Normalerweise ist der Markt in Vaison ein lebendiges Treiben, das alle Farben und Gerüche der Provence widerspiegelt.
Dennoch, der Markt am Dienstag ist ein Pflichtprogramm für alle Vaison-
Die Fahrt ging von der alten Römerbrücke in Vaison an der Ouvèze entlang, wieder zu der zweiten Römerbrücke, die wir ja schon von der anderen Seite vom Sonntag kannten. Diesmal ging es aber direkt am Fluß entlang, auf einer ehemaligen Bahnstrecke in das Tal der Toulourenc, einem Nebenfluss der Ouvèze.
Zum weiteren Verlauf ist nur zu sagen, dass die Strecke recht ‚hügelig’ wurde. Über
den kleinen Ort Veaux und Beaumont-
Warten auf die Provencalische Sonne !
Unsere Geduld sollte belohnt werden, die Vorhersage der Marktfrau war richtig. Am Nachmittag bekamen wir eine Ahnung von der üblicherweise sonnigen Wetterlage, und schon freute sich das Radlerherz !
Rechts fahren wir in dem kleinen ‚Vorort’ von Vaison, St.Marcellin, in Richtung Mont Ventoux. Auch der Gipfel zeigte sich diesmal in Gastgeberlaune, wenn auch immer noch einzelne Schneereste zu sehen waren..
Im Vergleich dazu ein Bild vom 6.April diesen Jahres. Es ist ideales Fahrradwetter, aber der Winter hat sich noch nicht verabschiedet.
Auf der kleinen Brücke über die Toulourenc. Danach wurde die Strecke sehr ‚wellig’ und natürlich gab es auch wieder einen Col zu erklimmen, diesmal aber eher von der harmlosen Sorte.
In Les Valettes hatte sich seltsamerweise eine gewisse ’Speichenmüdigkeit’ in die Gruppe eingeschlichen, so dass man nach etwa 30 Km bereits wieder an Panaché und Umkehr dachte. Die Kraft reichte aber noch für ein Gruppenfoto ! Natürlich nicht vollständig, da der Fotograf nie die Zeit fand, die Kamera für eine Aufnahme mit Selbstauslöser zu installieren. So muss eben auf eine Ansicht des fünften Mannes verzichtet werden !
Thomas’ Fotos lagen mir bei Redaktionsschluss noch nicht vor-
Auf der Rückfahrt wurde recht konzentriert im Gruppenverband gefahren, es ging 10 km leicht bergab in Richtung Vaison.
Bislang habe ich noch nicht von der „spärlichen Freizeit“ berichtet, die uns das Trainingsprogramm übrig ließ. Es wurde natürlich nicht nur Rad gefahren ! In beiden Häusern wurde auch heftig ‚kulinarisch’ trainiert. Ganz oben auf dem Programm standen frische Salate und Nudeln natürlich. Um ehrlich zu sein, auch der sogenannte „Schlauchwein“ wurde gewürdigt !
Wie zufällig fanden sich mit den drei Senioren auch wahre Jünger des Kartenspiels
zusammen und so kam es, das allabendlich -
Mittwoch, 5. Mai: Ruhetag ! Trainingsausfall wegen schlechten Wetters (Gibt es das
? In der Provence ?!!)
Am Mittwoch legten wir einen radfreien Tag ein -
4. Etappe: Die ‚Königsetappe’ rund um den Mont Ventoux
(115 Km, 1900 Höhenmeter)
Donnerstag, 6. Mai
Die Straße zum Col de Fontaube ist recht malerisch und bei den vielen Serpentinen kommt nie Langeweile auf. Der Pass selbst ist mit seinen 655 m nicht besonders schwierig.
Etwa 4 Km weiter bogen wir von der Tourstrecke ab und machten einen sehenswerten
Abstecher zum kleinen Künstlerort Brantes, der an der Ostflanke des Ventoux-
Der Besuch dieses Dorfes ist durchaus ein touristisches Highlight und man sollte mehr Zeit mirbringen, um dieses Schwalbennest zu erkunden.
Hier gibt es auch gute Einkehrmöglichkeiten mit wundervollen Ausblicken über das Tal der Toulourenc zum Ventoux und natürlich auf den Berg selbst.
Einzelzeitfahren in Brantes !
Wir hatten allerdings etwas anderes im Kopf ! Allen von uns bekannt war ein bestimmtes
Foto aus der Zeitschrift TOUR, die im letzten Jahr gerade diese Strecke darstellte.
Das doppelseitige Foto dieses Heftes mussten wir natürlich nachstellen....und jeder
musste sich in Positur fahren ! Ich finde, die Ergebnisse sind sehr ansprechend !
Mit großem Abstand gewann Axel die kleine Casting-
Brunnen und Waschhaus in Brantes sind auch immer ein reizvolles Motiv, selbst bei
den frischen Temperaturen. Bei Bedarf kann man sich hier auch die Flaschen füllen
-
Unser nächster Aufenthalt war der kleine Ort Aurel. Die Auffahrt zog sich zuerst
durch ein schmales Felstal, dann in gemächlichen Serpentinen nach oben, fast schon
auf 800 m. In Aurel gab es wieder eine kleine Brunnenpause bevor wir zur Cafépause
nach Sault weiterfuhren, jetzt wieder auf den auf Tour-
In Sault roch es mächtig nach Regen und die Wolken dräunten über uns hinweg. Der
Aufenthalt in dem ‚Kultcafé’ mit Blick auf die südlichen Vorberge des Ventoux-
Wir näherten uns dem absoluten Highlight der Ventoux-
Es muss auch an dieser Stelle gesagt werden, dass unsere Hoffnung natürlich war, über den Gipfel zu fahren. Aber das für diese Jahreszeit kühle Wetter und die Tatsache, dass die Strasse zum Gipfel nicht offiziell frei gegeben war („Col fermé“), liess uns davon Abstand nehmen. Außerdem lag der Gipfel überwiegend im Nebel, so dass wir keine wirkliche Freude an dem Aufstieg gehabt hätten. Dafür belohnte uns aber die fast 20 Km lange Abfahrt durch die Gorges de la Nesque mit einem grandiosen Fahrraderlebnis !
Kurz vor Bédoin stießen wir auf berüchtigte und warscheinlich schwerste Auffahrt zum Ventoux. Die Graffittis auf dem Asphalt zeugten noch von dem letztjährigen Ereignis. Von hier sind es noch ca. 3 km bis zum ‚Einstieg’, dort wo es richtig los geht, in der Kurve von St.Colombe.
Für uns war allerdings war diese Tour schon fast vorbei, noch 2 Km bis zur nächsten
Café-
Der kurze Anstieg zum Col de la Madeleine auf 432 m war angenehm leicht, danach gab es bis Vaison nur noch Downhills, vorbei an Malaucène auf kleinen Wegen.
Eine sehr schöne Rundfahrt um das Ventoux-
Die Abschlusstour führte uns etwas mehr in Richtung ‚Ebene’, auch wenn wir noch etwas steigen mussten....In dem kleinen Ort St.Roman de Malegarde erhob sich die Straße im Ort äußerst heftig, so dass insbesondere für die vorpreschenden Sprinter kein Blick mehr für die kleinen Sehenswürdigkeinen am Rande mehr blieb.
Dieser Brunnen wurde mit Sicherheit übersehen, einer der schönsten in dieser Gegend und davon gibt es einige !
Bei der Hetzjagd über die ca. 15 % Rampe zur Dorfkirche hinauf verfuhren sich die
ganz Eiligen und -
Natürlich liessen sie das nicht auf sich sitzen und erstürmten anschliessend als Erste mit großem Abstand den Col de Viarès mit 2.347 m ! Siehe Foto links.
Oder waren es doch nur 347 m ?!? Ein Scherzbold hatte eine „2“ hinzugefügt. Wer das wohl war ?!?
Durch die Weinberge ging es wieder in die Ebene und nach Beaume de Venise, wo uns die Sonne erwartete. Die kleine Pause im Café war so, wie wir uns alle Pausen vorgestellt hatten:
angenehme Atmosphäre, sonnenüberfluteter Platz, leichte Getränke und Gespräche.
Die Strecke von Beaume nach Lafare kannten wir bereits von unserer ersten Tour, jetzt
bogen wir aber Richtung Le Barroux ab, einem kleinen Ort mit beeindruckender Schloss-
Touristisch gesehen befanden wir uns auf der Route der Côtes du Rhône (Weine), wenngleich wir soeben die Grenze zum Weingebiet Côte du Ventoux überschritten hatten.
Um ehrlich zu sein, so schwer war der Anstieg nicht, dass man so schwächeln musste wie Wilfried ! Oder war es eher die Reaktion auf ein Bonmot von Axel !
Das rechte Bild oben stammt aus Juni 2008 und zeigt von hier oben die Fernsicht auf den Mont Ventoux mit dem Schloss Le Barroux im Mittelgrund.
Und so endete auch die 5. Etappe in Vaison, zum Abschluss einmal in einer Eisdiele.
Der touristische petit train der Stadt fuhr vorbei und -
Die Radz-
Alles in allem waren es abwechslungsreiche Tage, die ein besseres Wetter verdient hätten. Aber es blieb im Rahmen, es gab eigentlich nur ein kurzes Regenerlebnis, dafür aber jede Menge Unterhaltung: Skatturniere, ein Schachkriterium und jede Menge kulinarische Erlebnisse.
Radtechnisch waren einige Highlights dabei, die Straßen waren rechtzeitig abgesperrt
(„Super, Heinz, dass du alle Straßen abgesperrt hast !“-
Thomas, unser mitradelnder Offizielle, Trainer und Coach konnte eigentlich mit allem
zufrieden sein -
Fin
1. Etappe: „Rund um die Dentelles de Montmirail“ (65 km, 910 Höhenmeter) Sonntag, 2. Mai
Die Einführungstour muss einfach um die Dentelles de Montmirail gehen ! Dieses mit
schroffen Granitfelsen durchsetzte Gebirgsmassiv ist der allerletzte Ausläufer der
Alpen, eingebettet in die fast endlosen Weinfeldern der Rhône-
5. Etappe: Durch die Dörfer der Dentelles (Freitag, 7. Mai)
Dieses Bild zeigt eine Sicht bereits aus dem letzten Drittel unserer Tour, kurz vor
dem Ort Flassan. Wir hatten die Gorges de la Nesque bereits hinter uns und freuten
uns auf die nächste Café-
Aber der Reihe nach:
Wir waren auf der uns bereits bekannten „Bahnstrecke mit den zwei Römerbrücken gestartet
und über Mollans-