In Séléstat kann man natürlich auch andere Sportarten betreiben -
Das Schachspiel ist eine gute Gelegenheit, seine grauen Zellen zu trainieren und sich auf diese Art bis ins hohe Alter mental fit zu halten. Es ist allerdings kein Geheimnis, dass parallel dazu betriebene körperliche Betätigungen nicht nur dem Körper gut tuen, sie wirken sich bei Schachkämpfen auch positiv auf die der Konzentration des Spielers aus.
Aber Konzentration alleine macht noch keine Partiegewinn aus, es müssen schon noch
andere Ingredienzien hinzu kommen. Zum Beispiel Talent, Erfahrung und -
Es begann wie so öfter in den letzten Jahren mit einer Niederlage gegen einen hochrangigen
Gegner (2443), nämlich gegen den IM Jean-
Im Beiprogramm waren auch in diesem Jahr wieder nette Erlebnisse mit Kollegen, kleinere
Spaziergänge und Besuche von Restaurants und Brasserien. Und davon hat Séléstat
genügend, an manchen Abenden spürt man sogar etwas wie die Qual der Wahl -
Schachturniere in Frankreich
Auf dieser Seite berichte ich über meine Aktivitäten auf französischen Turnieren.
Am Jahresanfang (Februar/März) nehme ich gewöhnlich am Séléstat-
In 2014 habe ich mich für Nancy /Lothringen entschieden, da ich einmal ein Rundenturnier mit 10 Teilnehmern spielen wollte.
24. Open in Séléstat, im Salle St.Barbe
23.2.-
Schachturnier in Séléstat, im Salle St.Barbe
5.3.-
Ende Februar, Anfang März ist es in Séléstat immer etwas ruhig, genau die richtige
Atmosphäre für ein Schachturnier. Während die Einwohner sich auf Karneval vorbereiten
oder sich davon erholen, hält der Frühling vorsichtig aber bestimmt Einzug in die
Parkanlagen und verführt die ganz Mutigen dazu, sich in T-
In diesem Jahr gab es ganz besondere Gäste beim Schachturnier, die von ganz hoch
oben dem Treiben in grosser Ruhe zuschauten. In der Schachsprache nennt man diese
Zuschauer „Kiebitze“ auch wenn es in Wirklichkeit Störche sind, die aber wenig Ahnung
vom Geschehen auf den 64 Feldern haben, anders als die Erstgenannten. Aber Klappern
gehört nicht nur zum Handwerk, es macht sich auch gut in der Turniertabelle -
Nun aber genug der Vorrede, es wurde auch Schach gespielt. Leider gab es in diesem
Jahr wieder einen kleinen Teilnehmerschwund in der A-
In der Statistik stehen 14 Titelträger zu Buche (4 GM, 3 IM, 7 FM), der ELO-
Meine schachlichen Ergebnisse sind schnell erzählt. Mit 3,5 Punkten aus 7 Partien habe ich zwar wieder meine angestrebten 50 % erreicht, mit den Partien selbst kann ich aber nur bedingt zufrieden sein. Auch diesmal war der Lerneffekt grösser als der Erfolg. Immerhin konnte ich gegen die nominell Schwächeren punkten, musste aber alle Federn gegen die Stärkeren lassen. Mit Ausnahme der Punkteteilung in der letzten Runde. Licht und Schatten wechselten sich ab, hinzu kamen Flüchtigkeitsfehler (2. Und 6. Partie) und falsche Stellungsanalysen mit entsprechenden Fehlentscheidungen.
Am Ende bleibt mir viel Material für ehrliche Analysen und -
Mit 58 Teilnehmern ist der Turniersaal ideal. In diesem Jahr wurde zusätzlich eine
Trennwand gegen den Lärm beim Rein-
Hier einige Eindrücke aus dem Turniersaal.
Hier eine kurze Chronologie meiner eigenen schachlichen Abenteuer in Séléstat 2015,
die mir nur ein Plus vo 2 ELO-
In Runde 1 musste ich mit Schwarz gegen den sympathischen Manuel Valles (2340) an
Tisch 9 spielen. Im RubinsteinSystem der Nimzo-
In Runde 2, stellte mein junger französicher Gegner Alex Dembele (1692) bereits nach 13 Zügen die Qualität ein. Durch ungenaues Spiel komme ich noch einmal in Schwierigkeiten und erreiche ein Endspiel mit zwei Türmen gegen drei Leichtfiguren. Mein Gegner nutzt nicht alle Chancen und stellt letztlich eine weitere Figur ein).
In Runde 3 gegen Hervé Engelmann (2076) wollte ich anscheinend einmal so spielen
wie Kasparov (gegen den Computer Deep Blue, 1998) Wie damals Garry Kasparov vergesse
ich 7…Ld6 in der Caro-
In Runde 4 erwarte mich ein alter Bekannter. Pierre Blum (1726), der mit 83 Jahren älteste Teilnehmer des Turniers spielt nach wie vor agressiv. Unsere bisherigen zwei Begegnungen gingen Remis aus. Beim letzten Mal, 2009, nahm ich mir vor, dieses Abspiel endlich sauber zu lernen. Jetzt , 6 Jahre später, konnte ich mit Genugtuung meine Hausarbeit auspacken und dank Gary Lane („The bishop’s opening explained“, bei Batsford) einen Punkt überzeugend einfahren. Monsieur Blum lief mir völlig ins Messer und wusste nicht wirklich, wie ihm geschah. Ich erzählte ihm hinterher die Vorgeschichte und seinen Anteil daran, so dass er sein Missgeschickt besser ertragen konnte. Ein Punkt aber auch, auf den man nicht unbedingt sehr stolz sein kann, waren es doch eigentlich nur „Vokabelkenntnisse“. Aber ein Punkt bleibt ein Punkt.
In Runde 5 musste ich gegen einen anderen, langjährigen Bekannten des Séléstat Opens
antreten. Hermann Schrems (2040) spielt zur Zeit noch für Weinheim und seit einigen
Jahren für den Klub Séléstat. Er ist ein sicherer Spieler und konnte auch dieses
Mal in seinen Partien überzeugen. Der IM Thorsten Michael Haub (2413) kommentierte
den nächsten Schrems-
(Diese Partie habe ich ausführlich auf meiner Seite „Eröffnungen“ besprochen. )
In Runde 6 musste ich gegen den jungen Franzosen Romain Prat (1715) spielen, der
seine Züge nach vorherigem Arm-
Mit Runde 7 wollte ich gerne ein 50 % Ergebnis erreichen und baute einen staubtrockenen Dameninder auf, den ich auch schon im Simultanspiel gegen GM Igor Khenkin Remis halten konnte. Aber mein Gegner, wohl auch erschöpft von Turnier, verzichtet ebenfalls auf Kampf und bot mir im 14. Zug Remis an. Das Spiel stand auch gleich und so konnte ich gegen Mittag den Heimweg antreten.
Alle Information und Ergebnisse zum diesjährigen Open und auch zu den historischen Turnieren können hier nachgelesen werden:
http://cercleechecsselestat.free.fr/
Wer Lust hat, kann gerne meine Partien
unter diesem Link nachspielen:
Sofern man Zeit hatte zwischen den Runden, konnten Spaziergänge durch das alte Séléstat für Entspannung sorgen.
Das „12è Festival international d’Echecs“ in Nancy ist ein Rundenturnier in dem jeweils
10 Spieler einer ELO-
Organisiert wird dieses Festival von der Gruppe „Association Echecs54“ ( http://echecs54.free.fr/ ), die es sich zum Ziel gemacht hat, das Schachspiel in Nancy und im Département Meurthe & Moselle voran zu bringen. Alle Einzelheiten des diesjährigen Turniers sind auf der folgenden Internetseite ausführlich beschrieben:
http://echecs54.free.fr/festival2014/14infos.html
Mich hatte nicht nur die Aussicht auf ein geschlossenes Rundenturnier mit in etwa
gleichstarken Gegnern gereizt, ich wollte auch die Gelegenheit nutzen, abseits der
Schachaktivitäten die Stadt Nancy kennenzulernen. Natürlich bleibt bei zwei Runden
am Tag erfahrungsgemäß nicht viel Zeit für Sight-
Rangliste: Stand nach der 9. Runde | ||||||||||||||
Nr. | Teilnehmer | TWZ | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | Punkte | RaLstg |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | Da Silva, Quentin | 1935 | ** | 0 | 0 | 1 | ½ | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 6.5 | 2118 |
2. | Levesque, Thomas | 1974 | 1 | ** | 1 | 1 | 0 | 1 | 1 | 0 | 1 | ½ | 6.5 | 2114 |
3. | Steininger Denis | 1953 | 1 | 0 | ** | ½ | 1 | 1 | ½ | 0 | ½ | 1 | 5.5 | 2030 |
4. | Marano, Salvatore | 1974 | 0 | 0 | ½ | ** | ½ | 1 | 1 | ½ | ½ | 1 | 5.0 | 1991 |
5. | Stephanus, Joseph | 1904 | ½ | 1 | 0 | ½ | ** | ½ | 0 | ½ | 0 | 1 | 4.0 | 1913 |
6. | Ruffenach, Alain | 1928 | 0 | 0 | 0 | 0 | ½ | ** | 1 | 1 | 1 | ½ | 4.0 | 1910 |
7. | Constantin, Franc | 1945 | 0 | 0 | ½ | 0 | 1 | 0 | ** | 1 | 1 | ½ | 4.0 | 1908 |
8. | Cors, Heinz-Fried | 1932 | 0 | 1 | 1 | ½ | ½ | 0 | 0 | ** | 0 | ½ | 3.5 | 1873 |
9. | Gretry, Patrice | 1978 | 0 | 0 | ½ | ½ | 1 | 0 | 0 | 1 | ** | 0 | 3.0 | 1823 |
10. | Gomez, Jose | 1983 | 0 | ½ | 0 | 0 | 0 | ½ | ½ | ½ | 1 | ** | 3.0 | 1822 |
Der Platz Stanislas im Zentrum der Stadt ist besonders am Abend von einer sehr großen
Faszination, wenn sich der Tag langsam verabschiedet und sich auch das Leben in den
Cafés dem ruhigem Rhythmus der Straßen-
Rund um das Zentrum und den Bahnhof von Nancy findet man viele Gelegenheiten, sich wohlzufühlen und die vielen Angebote von Kultur und Geschäften zu geniessen.
Nancy ist außerdem bekannt für die „art nouveau“, den Jugendstil. In der Innenstadt
und in vielen Vorstadtstraßen von Nancy fnden sich zahlreiche Jugendstil-
Nancy -
Schachfestival im Gebäude des Conseil Général des Départements Meurthe et Moselle
Das ‚größte Rundenturnier Frankreichs’ fand im Sitzungssaal der Départementverwaltung
statt, einem geräumigen Saal mit in der Mitte angeordneten Plätzen der Abgeordneten.
Im Innenkreis wurden die Gruppen A und B (GM / IM) gespielt, außerhalb die anderen
Gruppen, also B bis N, jeweils immer mit zehn Teilnehmern aus einer 10er-
Alle Teilnehmer sind vorangemeldet, auf Grund des Modus gibt es keine Anmeldungen mehr vor Ort.
Organisation (IM Christophe Philippe) und Schiedsrichter (Laurent Freyd) haben für eine problemlose Durchführung des Turniers gesorgt. Aus meiner Sicht fanden die Spiele in einer sehr angenehmen und harmonischen Atmosphäre statt.
Die 9 Runden wurden an 5 Tagen durchgeführt, jeweils ab 10:00 und 16:00 Uhr, am Schlusstag begann die letzte Runde ebenfalls um 10:00 Uhr. Der Modus war 1 Std 30 Minuten pro Partie mit einem Zuschlag von 30 Sekunden pro Zug vom ersten Zug an.
Remis waren nur bei Zugwiederholung erlaubt bzw. bei technischem Remis, nicht aber durch Vereinbarung der Spieler (dies war für mich ungewohnt, aber man glaubt ja gar nicht, wie schnell eine Zugwiederholung eintreten kann !).
Aus schachlicher Sicht war dieses Rundenturnier für mich kein großer Erfolg, wenngleich ich doch einige interessante Partien gespielt habe. Interessant zumindestens für mich, denn sie zeigten mir wieder einmal meine Schwächen und fehlenden Stärken auf. Es darf aber auch nicht verschwiegen werden, dass ich in Nancy an einer schlimmen Erkältung litt und in den Nächten mehr unter angeschwollenen Nasennebenhöhlen und Reizhusten litt als unter schachlichen Niederlagen.
Aber in meinen Partien sind schon einige Züge darunter, die ich ‚bei klarem Verstand’
nicht gemacht hätte. Rechne ich die glücklichen Wendungen in den Partien hinzu bzw.
ab, so wäre bei guter Kondition ein Ergebnis mit 1,5 Punkte mehr durchaus möglich
gewesen. Aber natürlich -
Meine Partiebeispiele.
Gretry, Patrice (1962) -
(C58)
Stellung nach dem schwachen weißen Tug 21.dxe4. Schwarz steht jetzt auf Gewinn, in
der FRITZ Bewertung mit -
Die folgenden Beispiele zeigen, dass es bei wechselhaftem Spiel beider Parteien immer wieder Positionen gibt, die den Ausgang einer Partie drastisch verändern können. Sofern man Leidtragender dieser Stellungen ist, liegt es oft an zu schnellem Spiel, häufig aber an der fehlenden und/oder falschen Stellungsbeurteilung vor der konkreten Berechnung der Züge. In vielen Fällen glaubt man auch, dass nur ein bestimmter Zug folgerichtig sein kann, obwohl bei konkreter Berechnung sehr wohl Alternativen in Frage kommen.
Es lohnt sich deshalb immer -
Da Silva, Quentin (1935) -
(C86)
Stellung nach 26.Dh3.
Nach den ausgelassenen Chancen von Weiß steht jetzt sogar Schwarz auf Gewinn ! Nach 26...Ta8 und Lc6 droht Turmgewinn.
Ein Beispiel dafür, wie leicht eine gewonnen Partie verloren gehen kann.
FRITZ schätzt jetzt die Stellung mit -
Und noch zwei Beispiele:
Cors, HF. (1932) -
(B74)
In der Partiestellung links konnte ich anstelle von 21.Dd3 mit der Deckung des La6 den guten Angriffszug 21.De3 ! Spielen. Diesen Zug hatte ich überhaupt nicht berechnet, da danach immerhin zwei weiße Figuren (La6 und Sd4) hängen.
Der Witz ist, dass ich bei einer Figur im Vorteil mit dem Angriff auf den Bauern e7 erneut eine Figur engreife, den Läufer d7. In der Endabrechnung wäre das ein gesunder Mehrbauer gewesen.
Immerhin konnte ich diese Partie noch Remis halten.
Schlimmer erging es mir dann aber in der Runde 6, in der ich als Schwarzer in einer
wenig ergiebigen Variante des Mikenas-
Leider habe ich nicht daran geglaubt !
Constantin, Francois (1940) -
(A18)
Stellung nach 27. Td8 +
Anstatt jetzt mit 27…Kh7 ! Den Turm auf b8 vorübergehend einstehen zu lassen, der wegen der Drohung 28…Dxe1+ nebst Dxd2 nicht genommen werden darf.
Nach 27…Kh 7 ! hätte Schwarz wegen der taktischen Möglichkeiten ein deutliches Übergewicht bekommen.
Nach dem sofortigem Turmtausch auf d8 ergibt sich wohl gleiches Spiel, was ich aber leider später noch verdaddelte (s. Partie).
Unter dem Strich habe ich außer der chaotischen letzten Partie in Runde 9 bei ‚subjektiver’ Betrachtung möglicherweise 1,5 Punkte verschenkt. Subjektiv !
Alle meine schachlichen ‚Licht-
Sehr interessant, fast ein schachliches Erlebniss der 3. Art war meine Gewinnpartie gegen den späterenen Dritten, Herrn Steininger. In dieser Partie gab es für mich soviele Mattkombinationen, wie ich es noch nie erlebt habe ! Meine Gewinnführung könnte man als wenig couragiert bezeichnen, meine Angst vor Fehlgriffen veranlasste mich aber, ganz vorsichtig vorzugehen.
Matt konnte ich ihn dann doch noch setzen, er war kein Spielverderber und gab nicht
vorher auf -
Mit einem abendlich Eindruck vom Stanislas Platz schliesse ich diesen kleinen Bericht ab. Nancy war eine Reise wert und die Erfahrungen eines geschlossenen Rundenturniers waren sehr interessant. Vielleicht kann man dieses Turnier wiederholen, dann hoffentlich aber in einer besseren gesundheitlichen Verfassung.
Alle Spiele der A-
Ende Nancy 2014
Auf dem mittleren Bild spielt IM Thorsten Haub mit Weiß in der letzten Runde gegen (2413) gegen Peter Hildenbrand (2197) am Tisch 4. Die Partie endete letztlich Remis, bei einem Sieg hätte IM Haub noch weiter nach oben kommen können . Interessant war seine Partie gegen Julie Fischer (2051) aus der 6. Runde, die mir Herr Haub am Abend mit lehrreichen Kommentaren vorführte. Leider kann ich mich nur an Bruchstücke erinner, aber soviel, dass Weiß in der Entwicklung einige Ideen durcheinander gebracht hatte. HIER können Sie die Partie nachspielen
Erneut bin ich in diesem Jahr nach Séléstat gepilgert. Auch wenn die Teilnehmerzahlen
in jedem Jahr abnehmen, reicht die Turnieratmosphäre immer noch, meinem Virus ‚Schach’
Tribut zu zollen. Das Turnier findet nach wie vor in angenehmer Umgebung im 1. Stock
des Salle St.Barbe statt (A-
Das abendliche Beiprogramm besteht zwar eigentlich nur aus Brasserie-
Das Séléstat-
Mein Ziel ist es immer, möglichst 50 % der Punkte zu holen, also 3,5 aus 7. Und darüber
hinaus vielleicht den einen oder anderen halben Punkt drauf zu legen. Leider klappte
es dieses Mal nicht so gut. Mit 3,5 Punkten lag ich zwar im Soll -
Mit meiner unnötigen Startniederlage fing die Misere an. In der Französischen Vorstoßvariante geriet ich total unter die Räder, eine Partie die in den Giftschrank gehört. Vielleicht lag es an der ersten Runde, am schönen Wetter, dem Fensterplatz oder einfach an einem schlechten Karma !?
Und dann gab es noch eine Partie, in der ich mich total blamierte ! Nachdem ich in
einer Skandinavischen Partie keine Gewinnchancen erzielen konnte, wollte mein Gegner
das für ihn unbedeutend bessere Endspiel mit Springer gegen meinen Läufer unbedingt
gewinnen. Er bekam auch nach meinem Fehler diese Chance, griff dann aber total fehl
und fand sich in einer absolut verlorenen Stellung wieder. Die Umsetzung des Vorteils
war zwar etwas verzwickt aber ich verfolgte lange Zeit den richtigen Plan. Leider
nicht bis zum Schluss.
In der nebenstehenden Stellung zog ich überraschend Zug 54.
Lf6 ! und gewann seinen g-
In einer weiteren Partie war ich auch total schachblind. Nach langer Verteidigung konnte ich in der folgenden Stellung durchaus das Remis erreich. Aber irgendwie glaubte ich wohl nicht an diese Chance und handelte mir ein verlorenes Damenendspiel ein.
In dieser Stellung zog ich 41.Sxe6 ? Anstelle von 41. Dc8+ Kh7 42.Dc2+ g6 43. Dc5 !
Jetzt droht 44.Df8 mit Dauerschach.
Im 45. Zug bot sich mir noch einmal die Gelegenheit, Dauerschach zu geben. Wiederum erkannte ich diese Möglichkeit nicht. Auch wenn ich in relativer Zeitnot war, sollte so etwas nicht passieren. Ich möchte aber nicht verschweigen, dass mein Gegner vorher auch bessere Möglichkeiten ausgelassen hatte.
Wenn Sie möchten, könnten sie HIER meine Partien komplett nachspielen.
Also wurden es nur 3,5 Punkte. Gegen diese sieben Gegner habe ichdurchaus 1-
Mit Impressionen einiger Steinzeugen möchte ich diesen Artikel beenden.
Auf ein Neues im nächsten Jahr.
Schachturnier in Séléstat, im Salle St.Barbe
18.2.-
Links scheint es so, als wolle man jeden Besucher des Eckhauses einen anderen Weg weisen, nur nicht den, in das Gebäude hinein.
Rechts blickt man über die Ill in Richtung Stadtzentrum. Die vielen Stangen zur Beschilderung der Kanuroute zeugen von anderen Bewegungen als es die Routen von Springer und Läufer je sein können.
Jetzt aber zurück zum Turnier, zum Wesentlichen sozusagen dieser vier Tage.
Nach sehr vorsichtigem Spiel von beiden Seiten wurde schließlich diese dynamische
Stellung erreicht, in der die weissen Steine deutlich auf Angriff stehen.
22.e6!!
Ein sehr schönes Räumungsopfer ! Die weisse Diagonale sollte geschlossen werden und
gleichzeit wird das Feld e5 frei.
22...Dc8! Die beste Erwiderung und ein sehr
unangenehmer Zug, der die Schwäche des ungedeckten
g-
[22...Txe6 ? 23.Txe6 fxe6 24.Kg2 Df6 25.Se5 was für ein Tier ! 25...Kg8 26.Lxg6
Tf8 27.Lxh6 Lxh6
28.Dxh6 Dxf2+ 29.Kh1 und Weiß setzt Matt.;
22...fxe6
? 23.Kg2 und ähnlich wie ohne Turmtausch ist der weiße Angriff unwiderstehlich.]
[23.exf7!! Diese Abwicklung hatte ich nicht sauber berechnet, da ich nach dem
Springerverlust auf
f3 den Zug Te6 ! Nicht mehr gesehen hatte. 23...Txe1+
24.Txe1 Dxg4+ 25.Lg3 Dxf3 26.Te6 !! Dxf7
27.Txb6 Tf8 28.Lxg6+ Dxg6 29.Txg6
Kxg6+-
In der Partie setzte Schwarz später nicht optimal fort, so dass der weiße Angriff
durchschlug. Die gesamte Partie können Sie in der Zusammenfassung meiner Partien
nachspielen.
Cors,HF (1913) -
Wie es das Los so wollte, musste ich drei Runden später gegen die jüngere Schwester
der jungen Anysia Thomas spielen. Nominell zwar etwas schwächer als ich, aber sie
spielte die Eröffnung mit hohem Elan und voller Selbstbewusstsein. Eigentlich spiele
ich gerne "Schottisch" ! Aber diesmal gerät mir die Eröffnung nicht wirklich zum
Besten und ich stehe im 18. Zug deutlich schlechter. Dann aber spielt meine junge
Gegnerin einen unglücklichen Zug und verliert eine Figur. Ihre Gegenwehr ist sehr
zäh und ich muss alles riskieren, um nicht doch noch unter die Räder zu kommen. Eine
sehr spannende Schlussphase.
19.Le4?? Jetzt war der Sd2 nicht mehr tabu. Weiß übersieht
die Doppeldrohung nach d5. [19.Se4!
Sd3 20.Tfd1 Sxe5 21.Dg3 Sd3 22.Txd3 Dxf5
23.Sxd6 Lxd6 24.Txd6 Txd6 25.Dxd6+ Ka8+/-
19……Dxd2
20.Lc3 Dh6
21.Lxb4 d5! mit Figurengewinn. Hier spendiere ich ein weiteres Diagramm, denn es
braucht lange, um die Nöte der weissen Figuren zu verstehen. ABer wie man es
auch dreht und wendet, Weiß
muss sich von einer Figur trennen. Aber es ist Wahnsinn,
wie Weiß sich wehrt.
22.La5 dxe4
23.Dxf7 Tc8 [23...Td5! Diesen Vorschlag von FRITZ habe ich überhaupt nicht überlegt,
die weiteren
Fortsetzungen sind einfach zu kompliziert. 24.Tad1 La3 25.b4 Tc8
26.Tfe1 Txd1 27.Txd1-
24.Tfd1 Dg6 Ich wollte den Angriff auf g2 realisieren und
die Dame zu einem Tempozug zwingen.
25.Dc4 c5?! Mit dem Nachteil, den schwarzen
Läufer einzusperren. Besser war 25...Df5, da der
sofortige Vorzug e6 nicht möglich
war.
26.Td7 e3 ! Nach fast 30 Minuten entschloss ich mich zu diesem Angriff. Es gab
viele Alternativen
wie Dc6, Da6, La6, Lc6. Ich habe nirgends eine entscheidende
Fortsetzung gefunden -
26..e3 ! Dabei musste ich dem möglichen Schach
auf b5 in die Ecke gehen ! ins letzte Loch !
27.f3 Lxf3 Weiß kann g2 nicht decken,
aber es musste auch das Schach auf b5 beachtet werden !
28.Db5+ Ka8 ! Obwohl es
die schlechtere Zugfolge gewesen wäre.
28.g3 Lc6
29.e6 Df5! Es droht Matt auf f2.
30.Tf1 Dh3
31.De2 Dxe6
32.Tdf7 Le7 Das stärkste. Dd5 kann warten, Weiß ist hoffnungslos gelähmt.
33.Txg7
Thf8 und jetzt hatte Amaryllis ein Einsehen und konnte ihre Enttäuschung kaum verbergen.
In der Zusammenfassung sind weitere Zugalternativen aufgeführt, der entscheidende Fehler war aber 19.Le4 ??
Thomas,Amaryllis (1741) -
Stellung nach 21…d5 mit Angriff auf die Läufer.
Meine Partien können hier nachgespielt werden: Selestat_open_hfcors
Séléstat war auch dieses Jahr wieder ein spannendes Turnier mit interessante Partien.
Zwischen den eigenen Zügen bleibt immer noch Zeit, an anderen Brettern zu kibitzen
und so vielleicht sogar die eine oder andere Idee mitzunehmen. Zum Beispiel gab es
in der Schlussrunde eine sehr spannende Partie zwischen dem GM Viesturs Meijers
und Hermann Schrems. Bei einem Sieg wäre Herr Schrems mit 5,5 Punkten sogar in die
Spitzengruppe vorgedrungen. Leider konnte er seine Gewinnstellung nicht halten und
verlor am Ende unglücklich das Turmendspiel. Sehen Sie selbst. Meijers-
Die
Anmerkungen sind von Herrn Schrems und FRITZ12.
Mit einigen Bilder aus dem Turniersaal schliesse ich meinen Kurzbericht vom 24e_Open_International_Selestat_OpenA